LUCIA / SHAO-YIN wurde im Süden Taiwans geboren, kam zum Studium nach München und lebt seitdem hier. Sie lebt mit allen Sinnen zwischen Asien und Europa, spricht Deutsch, Chinesisch, Taiwanesisch und Englisch, versteht aber auch Bayerisch. Als Dreijährige kam sie zum ersten Mal mit Musik in Berührung und wurde dann zwar streng, aber klug darin ausgebildet (und war außerdem ein einfallsreiches Kind, das Bach-Inventionen üben und gleichzeitig Comics lesen konnte). Heute ist Musik für sie ein natürlicher Teil ihres Selbst, genauso wie der Verstand oder die Liebe zur Familie. Mit 17 entschied sie sich definitiv, Pianistin zu werden, nachdem sie zuvor auch mit Oboe, Gesang, Dirigieren, Jura und Psychologie geliebäugelt hatte. Artur Rubinstein war lange Zeit ihr pianistisches Idol. Sie liebt Jazz und zeitgenössische Kunst, nur nicht Baselitz.
Sebastian wurde im Süden Deutschlands geboren, kam zum Studium nach München und lebt seitdem hier. Seine familiären Wurzeln verzweigen sich bis hin zur indianischen Ururgroßmutter, er spricht sehr gut Englisch, mit Chinesisch dagegen tut er sich schwer. Mit acht Jahren begann er, Klavier zu spielen, hat als Teenager aber wesentlich mehr Pop und Rock gehört und gelebt als Klassik – jetzt ist es genau andersherum. Musik ist für ihn neben der Literatur ein fantastisches Mittel, um als Mensch weiterzukommen, er interessiert sich aber auch für Psychologie und Philosophie. Die Entscheidung, Pianist zu werden, traf er in seinem Zivildienst im Straubinger Krankenhaus. Ganz wichtig waren für ihn eine Zeitlang Carlos Kleiber, Glenn Gould, Jean-Luc Picard und Freddie Mercury, inzwischen hat er sich von Vorbildern freigemacht.
Beide lernten sich an der Musikhochschule München kennen, gründeten Ende 1999 das Duo d'Accord, heirateten 2006 und haben eine Tochter. Den Begriff „klassische Musik“ finden sie nur teilweise richtig, weil die Musik, die sie spielen, genauso im Hier und Heute stattfindet wie jede andere. Allerdings besitzt sie eine einmalige Art von Schönheit, oft geschieht in ihr auch Großartiges, und es ist für beide nach wie vor etwas ganz Besonderes, das am Klavier miteinander zu teilen.
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